Erfolgsgeschichte Aufzug

Fahrstuhl? Lift? Wie heißt es denn jetzt eigentlich richtig?

Der Duden gibt als Synonyme für den Aufzug zwar auch diese beiden Begriffe an, aber wenn Sie Ihren Aufzugstechniker fragen und in entsprechende DIN-Normen schauen, finden Sie ausschließlich den Begriff „Aufzug“. Während der Begriff „Lift“ von der englischen Übersetzung von „in die Höhe heben“ stammt, geht „Fahrstuhl“ auf die „fliegenden Stühle“ zurück, mit denen sich etwa Maria Theresia das kaiserliche Treppensteigen ersparte. Ihr Kölner Aufzugswärter bringt Licht in die Sache.

Der erste Aufzug

Bevor es steil nach oben gehen und die Erfolgsgeschichte beginnen konnte, musste erstmal der Flaschenzug erfunden werden. So konnten große Lasten mit geringem Krafteinsatz angehoben werden. Dann ging es auch schon im antiken Rom für Löwen und Bären vertikal in die Arena. Im Kolosseum wurden ab 80 v. Chr. Aufzüge installiert, mit denen auch Kulissen und Dekorationen nach oben fuhren.

Den ersten historisch verbürgten Personenaufzug baute übrigens König Ludwig XV. 1743 für seine Mätressen in Versailles. Ihm konnte es wohl gar nicht schnell genug hochgehen.

Leistungsschub per Motor

Im 18. Jahrhunderts gibt die Erfindung der Dampfmaschine dem Aufzug einen tüchtigen Schubs: James Watts entscheidende Verbesserungen am Wirkungsgrad der von Thomas Newcomen schon zu Beginn der 1800er entwickelten Kolben-Wärmekraft-Maschine erlauben schwerere Lasten und längere Distanzen – dampfbetriebene Aufzüge ziehen in den Bergbau ein. Erste hydraulische Aufzüge installiert man im frühen 19. Jhd. in Fabriken; zwar ziemlich sicher, aber hoch hinaus ging es bis dato nur am Seil – was noch eine ziemlich unsichere Sache war. Daher bleiben Personenaufzüge auch zunächst eine eher seltene Attraktion wie etwa das „schwebende Zimmer“ in London, mit dem sich zahlende Touristen einen Panoramablick über die Themse kaufen konnten.

Safety first

Mitte 1800 steigt dann der amerikanische Mechaniker Elisha Graves Otis auf der Weltausstellung in New York auf eine offene Aufzugsplattform, lässt sich in die Höhe ziehen – und dann das Zugseil von seinem Assistenten kappen. Die Plattform sackt ab, bleibt aber nach ein paar Zentimetern stecken und Otis ruft ins verblüffte Publikum „All safe, gentlemen!“. Eine Absturzsicherung ist geboren, die sich mit den Jahrzehnten immer weiterentwickelt und den Aufzug zum sichersten Verkehrsmittel der Welt macht.

Der Rest ist Erfolgsgeschichte

1880 stellt Werner von Siemens in Mannheim den ersten elektrischen Aufzug vor. 1887 schließen sich Aufzugstüren erstmalig automatisch. Antriebe und Getriebe machen Aufzüge immer schneller und leistungsfähiger; immer größere Höhen werden möglich. Und bei über 700.000 in Deutschland installierten Aufzugsanlagen kommt es kaum jemals zu nennenswerten Unfällen. Ihre Kölner Aufzugswärter sorgen mit dafür, dass das so bleibt.

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